Der VfB Stuttgart hat einen neuen Cheftrainer gefunden, um den vor einigen Tagen entlassenen Tim Walter zu ersetzen. Mit Pellegrino Matarazzo handelt es sich um einen Namen, den wohl niemand auf dem Schirm hatte. Zuletzt schien es auf ein Duell zwischen Ludovic Magnin und Sandro Schwarz hinauszulaufen. Unklar ist, ob die beiden Männer abgesagt hat – was inzwischen aber auch nicht mehr wichtig ist. Das „Projekt Aufstieg“ der Schwaben liegt jetzt in den Händen des Italieners, der noch nie Chefcoach eines Profiteams war.
Wer ist Matarazzo?
Der 42-Jährige ist ein echter Weltenbummler, der erst in Deutschland zur Ruhe gekommen ist. Matarazzo ist zwar Italiener, aber wurde in den USA geboren. Seine Trainerlaufbahn begann in der Jugendabteilung des 1. FC Nürnberg. 2017 wechselte er zur U17 der TSG Hoffenheim. Hier erkannte der damalige Chefcoach Julian Nagelsmann schnell sein Talent und beförderte ihn zu einem seiner Co-Trainer. Schon damals arbeitete er kurzzeitig mit Alfred Schreuder zusammen, der ein weiterer Assistent Nagelsmanns war. Dabei hinterließ Matarazzo offenbar einen positiven Eindruck, denn er blieb auch unter dem Niederländer im Trainerstab – zum Leidwesen Nagelsmanns übrigens, der ihn gerne mit nach Leipzig genommen hätte. Nun geht es also beim VfB zum ersten Mal als Cheftrainer weiter.
VfB-Bosse sind von Matarazzo überzeugt
VfB-Manager Thomas Hitzlsperger sprach von „einem klaren Votum für Matarazzo.“ Er sei sicher, dass der Verein mit dem 42-Jährigen kurzfristig Erfolge feiern, sein fußballerisches Profil weiter schärfen und die Tür der Profimannschaft für Jugendspieler offenhalten könne. Auch Sportdirektor Sven Mislintat sieht dies ähnlich. Der Italiener passe ausgezeichnet zur fußballerischen Ausrichtung der Schwaben. Matarazzo habe im Profibereich sowie im Übergangsbereich von der Jugend zur ersten Mannschaft hervorragende Arbeit geleistet. Er habe sich als Trainer zudem in der individuellen Entwicklung von Toptalenten profiliert. Die Anforderungen, die Matarazzo praktisch aus dem Stand zu erfüllen hat, klingen unlösbar. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass der Italiener überrascht, den keiner auf dem Zettel hatte.